Anne Penteker verbrachte vom 13. bis zum 16. Juni ein paar wunderschöne Tage in Schneverdingen. Die Eröffnung des Retreat-Tempels war Anlass genug die Fahrt von Mülheim auf sich zu nehmen. Seine Heiligkeit Drikung Kyabgön Chetsang war zu Gast und verlieh der Eröffnung seinen Glanz. Die Chakrasamvara Einweihung war das Highlight ihres viertätigen Aufenthaltes.
Ein besonderes Bild gab das große Mandala, welches ganz der Tradition nach als Zeichen für Vergänglichkeit hergestellt wurde, um es gemeinsam und symbolisch zu zerstören. Das Bild wurde in kleinster Handarbeit mit Sand aufgebaut. Durch ein kleines Röhrchen wurde farbiger Sand an seine Position gebracht. Die Besucher waren sehr angetan von dieser Arbeit und fotografierten es tatkräftig. (Anm. d. R. Ein kleiner Versuch gegen das Zeichen der Vergänglichkeit mit Hilfe von modernen Hilfsmitteln 🙂 )
Anne Penteker nutze den Aufenthalt auch, um über das bevorstehende Medical Camp Ladakh zu sprechen und dafür zu werben. In wenigen Wochen hebt der Flieger ab, landet in Delhi und eine weitere Maschine wird Frau Penteker, Dr. Frank Paulun und das Team in Leh absetzen. Dann beginnt die Arbeit im Krankenhaus im Mahabodhi Center.
Wir haben noch einen Reisebericht einer Teilnehmerin von dem Wochenende, den wir hier haben:
In der Nähe von Schneverdingen, idyllisch gelegen im Wald, befindet sich das neu gegründete Milarepa Retreat-Zentrum der Drikung-Kagyu Linie.
Das Zentrum dient westlichen Praktizierende des Tibetischen Buddhismus zur Meditation und Inneren Einkehr.
Im Tibetischen Buddhismus gibt es eine lange Tradition, sich aus der Hektik des Alltagslebens zurückzuziehen und sich ganz der Meditation zu widmen, um auf diese Weise die Erleuchtung zu erlangen und somit unendliche Weisheit und unbegrenztes Mitgefühl für alle fühlenden Wesen zu erlangen.
Bislang mußten Westler für ein solches Retreat nach Indien oder Nepal reisen, um dort in abgeschieden Kloster-Klausuren oder gar in Höhlen zu leben, wozu nur wenige die körperliche Konstitution mitbringen. Im Milarepa Retreat-Zentrum findet der Praktizierende nun dem westlichen Lebensstil angepaßte Bedingungen vor, was die Konzentration auf die geistigen Übungen wesentlich erleichtern dürfte.
Darüber hinaus soll das Zentrum aber auch ein Ort des Lernens und des Studiums der buddhistischen Lehren für Interessierte aus aller Welt sein
Am 12. Juni fand nun unter der Leitung des obersten Linienhalters der Drikung Kagyu Linie, Seiner Heiligkeit Drikung Kyabgön Chetsang Rinpoche, der in Begleitung zahlreicher Mönche und Nonnen aus Indien angereist war, die feierliche Eröffnung des Zentrums und des Tempels statt. Auch die Bürgermeisterin von Schneverdingen, sowie zahlreiche Vertreter öffentlicher Einrichtungen, Verwaltung und Kirchen nahmen an der feierlichen Zeremonie teil und überbrachten ihre Glückwünsche und Grußbotschaften. Zudem waren etwa 150 Buddhisten aus aller Welt gekommen , um an den im Anschluß an die Feierliche Eröffnung folgenden Belehrungen und spirituellen Einweihungen teilzunehmen. Die Bürgermeisterin von Schneverdingen betonte besonders den Wert des neuen Zentrums für die Stadt Schneverdingen und lobte die gelungene Architektur der Häuser, die sich völlig mit Ihrem Baustil in die Heidelandschaft integriert haben.
Höhepunkt der buddhistischen Unterweisungen war das feierliche Boddhisatwa Gelübte, das die buddhistischen Teilnehmer ablegten, und welches besagt, dass man gelobt danach zu streben, alle egoistischen Ziele und zerstörerischen Absichten aufzugeben und von nun an sein Leben dem Wohle aller Wesen und der universiellen Verantwortung zu widmen.